Aus Schule & Tagesheim

Von der Angst zur Hoffnung - Versöhnungswoche 2025

Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter den Aspekt der Hoffnung gestellt. Hoffnung scheint in unserer Zeit Mangelware zu sein. Krisenzeiten erlebte jede Generation, doch heute bekommen wir alle Krisen dieser Welt gleichzeitig und in Echtzeit auf unser Smartphone mitgeteilt, von den persönlichen Schicksalen und familiären Problemen vieler Jugendlicher ganz zu schweigen. Da kommt schon das Gefühl auf, dass das Wasser bis zum Hals - und darüber hinaus - steht.
Am heurigen Versöhnungstag haben wir dieses Thema aufgegriffen. Beim gemeinsamen Morgenlob aller Klassen haben wir gehört, wie schwer es heute oft ist, den Durchblick zu behalten, dass einem manchmal alles zu viel wird, dass aber die „rosarote Brille“, das zwanghafte Schönreden, auch keine gute Option ist.
Beim „Biblischen Hoffnungsweg“ machten sich die Klassen auf Pilgerschaft. Entlang des Spazierweges auf den Lielon luden sechs Stationen mit biblischen Geschichten zum Verweilen und Nachdenken ein: Die Arche Noah, Rut und Noomi, Psalm 23, Josef und seine Brüder, Talita kum und die Pfingstgeschichte.
In den KV stunden standen gemeinsames Jausnen, Spielen und Morgenkreis zum Thema Angst auf dem Programm. In der Meditationsstation genossen die Schüler*innen die Ruhe, auch wenn es für manch einen eine große Herausforderung war, sich zu entspannen und ganz bei sich selbst zu bleiben. Auch das Singen der Hoffnungslieder tat den Schülern wohl.

In der Gewissenserforschung wurden verschiedene Lebensbereiche unter die Lupe genommen – worauf man stolz ist und was gut gelingt, aber auch das, was belastet und wo man Veränderung braucht. An den folgenden Tagen gab es für jede Klasse einen Termin mit Beichtgelegenheit, die sehr gut angenommen wurde. Belastende Dinge ehrlich anzusprechen, das befreit und schenkt Zuversicht. Mit den Stationen „Hoffnungsorte im Kirchenraum“ wurde das Thema der Woche fortgesetzt. Beim Ambo wurden Bibelverse „gepflückt“, vor dem Tabernakel berührende Gebete formuliert, aber besonders das Legen von Mandalas erfreute sich großer Beliebtheit. Diese und viele weitere Stationen in der Kirche waren als Beschäftigung während der Beichtstunde vorgesehen.

Mit den Versöhnungsgottesdiensten wurde die Woche abgerundet. In der Eröffnungsgeschichte ging es um einen Mann, der einen Baum fällen wollte, weil er nicht auf Knopfdruck Früchte hervorbrachte. Auch in unserer Zeit neigen manche dazu, mit Kettensägen zu zerstören, was sie nicht verstehen oder als wertlos beurteilen. Schreier und Rüpel bringen alle miteinander um die Früchte von Arbeit und Geduld.

Das Ritual nach dem Versöhnungsgottesdiensten ist das Verbrennen der Beichtzettel. Diesmal wurde auch ein Apfelbaum gepflanzt – nach dem Ausspruch eines bekannten evangelischen Theologen: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich doch heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“

Wir gehen mit Zuversicht in die Osterferien, dass die Welt nicht untergeht. Ostern schenkt uns die ultimative Hoffnungsbotschaft: Das Leben ist stärker als der Tod, die Liebe stärker als die Sünde. Wenn Gott uns Menschen so sehr liebt, dann dürfen wir mit Hoffnung in die Zukunft blicken.
Mag. Anita Kreil

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